Sonja aus der Schweiz

Da ich seit Kindheit den Traum hatte mal einige Zeit auf einer Ranch in Nordamerika zu verbringen habe ich mich an meinen Laptop gesetzt und mich etwas umgeschaut was für Möglichkeiten ich hatte. Als ich so im Internet surfte kam ich auf die Seite des Wwoofing. Ich habe vorher noch nie davon gehört und war überrascht dass es so was gibt. Das war ja perfekt für mich! Ich kann auf einer Farm arbeiten ohne Arbeitsbewilligung und muss dafür nichts bezahlen wie wenn ich auf eine Working-Ranch gehen würde. Sofort habe ich mich angemeldet und die verschiedenen Ranches durchstöbert. Es hatte so viele tolle Farmen.. genau wie ich es mir vorgestellt hatte. Grosse, mit vielen Pferden und Rinder. Doch als ich da weitersuchte sah ich plötzlich „Heaven’s Gate“! Zuerst konnte ich mir gar nicht genau vorstellen um was es da ging. Ein Gnadenhof? Das sieht man selten in Kanada. Dann sah ich auch, dass es sich dabei um ein deutsches Ehepaar handelte. Hmm eigentlich wollte ich ja Englisch lernen… Doch als ich dann auch noch die Homepage von Heavens Gate besuchte war mir vollkommen klar; da will ich hin!! Ich war begeistert von der Idee für einen so guten Zweck zu arbeiten. Da wusste ich, dass es da nicht um einen möglichst grossen Umsatz geht, sondern um das wohl der Tiere. Und die haben ja so viele verschiedene Tiere dort welche sie alle gerettet haben. Sofort habe ich Brigitte eine Nachricht geschickt und dann konnte ich nur noch warten und hoffen, dass sie mich nehmen. Und tatsächlich! Ich bekam die frohe Nachricht dass ich dort hin darf. Ich war bereits da überglücklich und konnte es kaum erwarten bis es soweit war. Also setzte ich mich in meinen Van und fuhr in Richtung Süd-Alberta. Als ich da schon die schöne Umgebung sah bekam ich Hühnerhaut. Brigitte hat mich dann auf dem letzten Stückchen abgeholt und mich auf das Grundstück geleitet. Dass es so ein wunderschönes Plätzchen auf Erden gab hätte ich nie gedacht. Ich wusste vom ersten Augenblick an, dass ich da hin gehöre… Die Natur, die vielen Tiere und natürlich die lieben Menschen die so viel Wärme und Liebe ausstrahlten. Ich fühlte mich wirklich wie im „Himmel“. In diesen ersten zweieinhalb Wochen war ich einfach nur glücklich! Brigitte und Al sind so zuvorkommend, lieb und herzlich und helfen dir wo es nur geht. Wobei doch eigentlich sie die Hilfe brauchen! Ich verstand mich auch mit den anderen Helfern auf Anhieb und wir sind zu einem super Team gewachsen. Jeder hat auf der Farm viel über alle Bereiche des Lebens gelernt. Sie sind mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Ja und die Tiere natürlich! Ich wusste immer dass Tiere einem sehr viel geben können, aber bei diesen Tieren spürt man das natürlich noch mehr. Da sie vorher nichts hatten, manchmal misshandelt und oft von den Menschen enttäuscht wurden, verloren die natürlich das Vertrauen und die Lebensfreude. Brigitte und Al retteten all diese Tiere und lernten sie wieder zu vertrauen und allgemein wie schön das Leben sein kann - wie auch uns Menschen! Diese Tiere sind so dankbar und geben dir so viel, das ist alles Geld wert! Es war unglaublich die Geschichten von Brigitte zu hören wie die Tiere waren als sie diese zu sich holte. Nun waren alle so lieb und zutraulich. Es braucht nur den richtigen Umgang mit viel Geduld und natürlich viel Liebe und die bekommen die Tiere von Brigitte und Al. Sie pflegen, füttern und lieben sie und geben Ihnen einen Lebensraum von welchem alle Tiere nur träumen können! Sie bauen neue Unterstände und roden Teile des Waldes damit neue Weideflächen zur Verfügung stehen. Das ist neben der Fütterung und Pflege der Tiere viel Arbeit, für welche wir Wwoofer dann zur Verfügung stehen. Es braucht auch viel Zeit für das Training der Pferde, diese werden nach der Monty Roberts Methode trainiert. Das ist ein artgerechtes Training ohne Gewalt aber mit viel Liebe und funktioniert immer. Wenn man das so vor Ort erlebt, möchte man am liebsten alles eigene Geld geben und mithelfen, doch das geht ja leider nicht, man muss ja selbst auch leben können. Doch was ich am meisten gelernt habe ist, dass Reichtum und beruflicher Erfolg nichts zählt. Ich wollte selbst immer Karriere machen und möglichst viel Geld verdienen, doch nun ist mein Traum einmal eine eigene kleine Farm zu haben mit nur den nötigsten Mittel um selbst zu überleben und mit dem Rest möglichst vielen Tieren oder auch anderen Menschen helfen die gar nichts haben. Einfach nur glücklich sein und lieben. Das ist das wichtigste! Das habe ich von ihnen gelernt. Doch wenn man so viel für die Tiere leistet wie Brigitte und Al da braucht man natürlich auch die finanziellen Mittel dazu. Ich habe mir nun auch zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Menschen dazu zu bewegen einige Batzen für diese tolle Sache zu spenden. Nach 2 1 /2 Wochen war es dann leider Zeit um wieder weiterzuziehen. Meine Freundin wartete am Flughafen. Mir brach es fast das Herz aber ich war auch so dankbar und glücklich diese Erfahrungen auf Heaven’s Gate gemacht zu haben. Aber es sollte ja nicht mein einziger und letzter Aufenthalt gewesen sein! Nach ca. 3-4 Wochen umherreisen im Norden Kanadas und Alaska zog es mich zurück. Mein zweiter Aufenthalt begann traurig und glücklich zugleich. Wir besuchten eine Pferdeauktion, was zum Teil grausam war. Doch wir konnten zusammen zwei Pferde vom Schlachthof retten. Da Brigitte nicht das Geld hatte um zwei zu kaufen habe ich entschlossen, dass ich für eines bezahle. Obwohl ich nicht mehr viel hatte, da ich ja schon länger am Reisen war, habe ich bis heute kein einziger Cent davon bereut. Im Gegenteil: ich war noch nie so glücklich. Es ist ein unglaubliches Gefühl ein Tier so zu retten und dann mitzuerleben wie es sich am neuen Ort so wohl und glücklich fühlt. Das machte mich gleich hundert Mal reicher! Leider kam bald wieder der Zeitpunkt um mich zu verabschieden. Dieses Mal war der Abschied noch schwieriger, denn mit jedem Tag den man auf Heaven’s Gate verbringt schliesst man diesen Ort noch mehr ins Herz. Meine Zeit dort war einfach wunderschön und ich habe mich jeden Tag pudelwohl gefühlt. Heaven’s Gate ist zu meiner zweiten Familie geworden und ich werde sicher noch einige Male zurückkehren.. Vielen herzlichen Dank Brigitte und Al für alles was ihr leistet!!! Eure Sonja

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