Ein besonderes Pferd....

An diesem besagten Tag im Juni 2013 beschloss Brigitte, dass sie mit Cleo anfangen will zu arbeiten.Erst einmal um zu sehen, in wie weit sie überhaupt schon bereit ist, da das Vertrauen in den Menschen nicht mehr vorhanden war. Brigitte musste also von ganz vorne anfangen.

Da Cleo immer weglief und keinem Menschen traute mussten wir sie überlisten, damit wir sie in den Roundpen, wo Brigitte mit jedem Pferd anfängt zu arbeiten, hineinzubekommen.

Dazu benötigten wir alle Woofer als Helfer. Insgesamt waren wir bestimmt 10 Leute. Von der großen Koppel bis zum Roundpen spannten wir einen 10 -15m breiten Weg und stellten uns alle als „Sperre“ an den Rand mit unseren Hilfsmitteln den Flaggen. Die Flaggen waren dazu da, dass Cleo uns nicht über den Haufen rennt, da sie davor wahrscheinlich schiss hatte. Als Cleo endlich im Roundpen war, haben wir ihr einfach Zeit gegeben um sich daran zu gewöhnen.

Nach einer ganzen Weile ging Brigitte zu ihr hinein. Cleo war verstört. Brigitte konnte gar nichts machen, sie nicht berühren. Sie stand einfach nur da, versuchte dann ein Join-up mit Cleo, was gänzlich versagte. Cleo war einfach zu aufgebracht. Von diesem Tag an trainierte Brigitte fast jeden Tag mit Cleo. Es hat Tage gedauert bis Cleo das Join-up mitgemacht hat und Wochen bis sie ein klein bisschen Vertrauen in Brigitte hatte und das erste mal den Hafer zaghaft von Brigittes Hand geknabbert hat. Nach jedem Happen ist sie wieder einen Schritt zurück gegangen, damit Brigitte ja nicht zu nah bei ihr ist.

Tag für Tag hat Brigitte weiter gemacht, hat trainiert ihr das Halfter anzulegen, im Roundpen am Halfter zu gehen, ohne das es ihr weh tut, ohne das wir ihr was böses wollen, ohne dass sie sich dabei gefangen fühlt. Brigitte hat nach einiger Zeit angefangen auch andere Reiterinen mit in das Training mit einzubeziehen. Dann sind wir mit Cleo im Roundpen gegangen, irgendwann sogar über Plastik. Wir hatten auch angefangen Sie zu putzen, aber nicht festgebunden, sondern nur gehalten. Sie konnte immer von uns weichen, wenn es ihr unangenehm war. Aber sie hat auch gelernt, dass Fellpflege etwas Positives ist.

An manchen Tagen allerdings, war Cleo wieder rückfällig geworden und wir konnten Sie nicht einmal mehr Halfter. Dann begann die Arbeit wieder von vorne für Brigitte.

Dies haben wir innerhalb 3,5 Monate erreicht. Dann musste ich Heavens Gate leider verlassen und nach Hause zurück kehren. Brigitte trainierte Cleo bis in den Herbst hinein weiter.

Ein Jahr später im Juli 2014 bin ich wieder auf Heavens Gate gekommen. Cleo hatte zwar mittlerweile Vertrauen zu den Menschen, aber Sie war immer noch vorsichtig ihnen gegenüber.

Brigitte trainierte Cleo mittlerweile im großen Roundpen und auf dem großen Sandplatz. Sie läuft Zirkel, geht rückwärts, springt über Hindernisse und folgt Brigitte wohin sie geht. Und dies alles ohne Halfter und Strick und man merkt es macht ihr Spaß. Der Sandplatz ist so groß, hätte sie keine Lust müsste sie rein gar nichts da drin machen, aber sie macht es und das mit großer Freude.

Nun haben wir angefangen Cleo außerhalb des Roundpens und des Platzes zu führen, sind durch den kleinen Bach gegangen, sind sogar außerhalb des abgezäunten Grundstückes gegangen und haben gegrast. Cleo war sehr aufmerksam, nahm alles wahr und war immer auf Vorsicht bedacht, allerdings hatte sie mittlerweile auch ein Vertrauen in den Menschen und daher konnten wir dies machen, da sie sich nicht einfach mehr los riss und abhaute. Nach dem Training war das Grasen immer eine tolle Belohnung. Meist waren wir dann immer 3-4 Pferde beim Grasen.

Ah und was ich noch vergessen hatte zu erwähnen, Brigitte hatte mit uns auch Gruppentrainings gemacht. Es waren immer 1-2 Pferde dabei die die Aufgabe z. B. über die Plane gehen oder mit den Flaggen wedeln schon kannten. Dies hat Cleo beruhigt und sie wollte auch so sein wie die anderen.

Leider konnte ich zu diesem  Zeitpunkt nicht so lange bleiben wie beim ersten mal.

Brigitte trainierte aber wieder bis in den Herbst hinein weiter. 

Im März 2015 kam ich für 3 Wochen wieder auf Heavens Gate, es war Winter und die Pferde wurden nicht trainiert. Es liegt nicht an der Kälte, sondern an der Glätte, dem viel zu hohen Schnee oder wenn er schmilzt an dem Matschwetter, dass sie nun sozusagen Winterpause hatten, den eine Reithalle ist leider nicht vorhanden.  Cleo hatte sich wieder etwas zurückgezogen. Streicheln konnte ich sie zwar, aber nicht so intensiv wie im Sommer zuvor, aber das ist völlig normal, da im Winter einfach nicht mit den Pferden gearbeitet werden kann.

Im Frühjahr/Sommer hat Brigitte wieder angefangen mit Cleo im Roundpen zu trainieren.  Im Laufe diesen Sommers hat Brigitte Cleo an den Sattel gewöhnt. Nach einiger Zeit konnte man sogar auf Ihr reiten.

 Nun ist wieder die Winterpause angesagt.

Nächstes Jahr wird nochmals mit Cleo gearbeitet und Sie wird fit gemacht, sodass das Reiten für sie zur Routine gehört, so dass jeder auf ihr reiten kann ohne Angst zu bekommen und auch ohne das Cleo Angst hat. Reiten soll für Cleo Spaß machen und sie soll es mit Freude erlauben, dass der Mensch auf ihr sitzt und sie mit ihm durch dick und dünn gehen kann.

Ich kenne Cleo nun schon sehr lange und habe miterlebt welche Auf und Abs es gibt, wie die Rückschläge sind und auch das Vorankommen,  auch wenn es zeitaufwendig und sehr viel Geduld und Nerven kostet und man sich nicht entmutigen lassen darf, jeder noch so kleine Schritt ist es wert. Und wieder einmal sieht man, dass Zeit und Vertrauen auch tiefe Wunden heilen kann.

Nächstes Jahr ist es der 4. Sommer in dem du – Brigitte -  Cleo trainierst, aber es hat sich gelohnt!!!!

 Und ich freue mich Cleo nach diesem lange und anstrengenden Weg der Rehabilitation, dann auch einmal reiten zu können.

Liebe Brigitte ich und auch viele andere Danken dir für deine Hilfe und deine abgrundtiefe Liebe und sind stolz darauf auf das was du machst und das du niemals ein Tier aufgibst.

 

Deine Melanie < 3

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